Walt Disneys Klassiker Part 1


Am 21. Dezember 1937 machte sich die damalige Hollywood -Prominenz auf den Weg ins Carthay Circle Theater in Los Angeles. Warum? Walt Disney hat zu der Uraufführung seines ersten abendfüllenden Zeichentrickfilm geladen: Schneewittchen und die sieben Zwerge.

Bereits 1935 kam Walt Disney auf die Idee einen 80 Minütigen Cartoon heraus zu bringen und es sollte unbedingt Schneewittchen sein.
Während andere ihn warnten das niemand so lange die grellen Cartoonfarben aushalten würde, war Walt sich nach einer Paris Reise sicher: dort sah er zusammen mit seinem Bruder Roy im Kino eine Zusammenstellung einiger Micky Mouse Cartoons und das Publikum war begeistert.

Also wurden mal gerade 32 Hauptzeichner, 102 Assistenzzeichner, 167 Inbetweener, 20 Layouter, 25 Hintergrundmaler, 65 Spezialeffektzeichner und 158 Tuscher und Koloristin (die ausschließlich weiblich waren) engagiert.
Die Anzahl der Tontechniker und der Techniker im Farblabor sind unbekannt.
Es wurden Leute dafür beauftragt bestimmte Bewegungsabläufe nach zu spielen, während die Zeichner sie dabei malten. Beispielsweise der Tanz von Schneewittchen mit den Zwergen.

Diese spielen in Disneys Film eine viel größere Rolle als in der klassischen Märchenvorlage, ein Grund dafür war das gute ankommen der Sidekicks von Mickey Mouse: Donald Duck und Goofy.
Jeder von ihnen bekam ein ganz besonderen Charakter, während die Zwerge in anderen Verfilmungen oder Erzählungen vorher, sich schon ähneln.
Wie zum Beispiel den immer grimmigen Brummbär/ Grumpy, den fröhlichen Happy, den am Heuschnupfen leidenen Hatschie / Sneezy und dem stummen, ungeschicktem Seppl/Dopey.

Walt Disney legte Wert auf eine gute Atmosphäre im Studio und wollte nicht das die Kreativität der Zeichner, Tontechniker usw. sich verschlechtert, deshalb gab es kein Zeitlimit für die Mitarbeiter. Sie konnten ihre normale Zeit abarbeiten oder überstunden dran hängen wenn sie wollten, diese entschädigte Disney später mit Prämien.
So konnten die Zeichner viel Zeit in den Realismus der Bewegungen und Hintergründe stecken.
Und auch die Figuren an sich,bis auf die Zwerge, sehen sehr Lebensecht aus.
Ein gutes Beispiel ist die böse Königin, hier wurde ein Bildnis der Gräfin Uta von Ballenstedt aus dem 13. Jahrhundert zum Vorbild genommen.



Walt Disneys Mut (und sein stressbedingter Haarausfall den er während der Produktion hatte :D) und die lange harte Arbeit seiner Mitarbeiter haben sich gelohnt, der Film wurde hoch gelobt und war zu seiner damaligen Zeit der erfolgreichste Tonfilm weltweit.
Außerdem bekam Walt Disney noch einen Spezial Oscar: Einen normal großen Oscar und sieben kleine extra Oscars.

Walt Disney bekommt seinen Spezial Oscar von der jungen Shirley Temple überreicht


Der Film mag für viele nichts besonderes sein, aber er ist auf seine Art ein liebevolles gemachtes  Meisterwerk und war ein großer, mutiger Schritt für seine Zeit.
Am schönsten finde ich die kleine Verwandlung von Brummbär im Laufe des Films. Zunächst war er so dagegen das Schneewittchen bei ihnen wohnen sollte und dann war er es, dem der "Tod" der Prinzessin am meisten zu Herzen ging.
Was leider in der deutschen Fassung neben der Sprache auch geändert wurde, ist die Schrift auf dem Kuchen den Schneewittchen macht. In der deutschen Fassung ist es nur irgendein Geschnörkel während sie im Originalfilm aus dem restlichen Teig den Namen Grumpy auf dem Kuchen schreibt. Zumindest war es auf meiner Videokassette von 1994 so :D

Wie gefällt euch der erste Disney Film? Würde mich über Kommentare freuen!

Ein schönes Rest Sonntag wünsche ich euch, bis bald!




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